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14. Oktober 2007 Was ist so komisch daran? Ein Kunstwerk auf der documenta hat mich tief berührt. Ja, es war nur eines – so stehe ich zur bildenden Kunst – und zwar The Picture of Health von Jo Spence und Kolleginnen. Zwischen all der Theorie und all den anständig engagierten Werken, hing hier eine Fotoinstallation, die aus direkter Betroffenheit stammte. Während aber direkte Betroffenheit meistens direkt in Kitsch mündet, paarte sie sich hier mit souveräner Professionalität. Jo Spence war an Krebs erkrankt und ärgerte sich mächtig darüber, wie das britische Gesundheitssystem sie behandelte. Und sie hatte den Mumm, das Elend dieses Systems und bespielhaft ihr persönliches Elend zu zeigen, ohne zu übertreiben, aber auch ohne etwas zu verstecken. Das Ergebnis sah furchtbar aus, wegen des Elends, aber sehr schön in seiner Offenheit. Ich habe lange davor gestanden. Ich fühlte mich von dieser Installation in die Siebziger- und Achtzigerjahre zurückversetzt, als man sich beeindrucken ließ und sich Dinge zu Herzen nahm. In der Tat waren die Bilder bereits über zwanzig Jahre alt. Wo ist diese Offenheit heute geblieben?
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