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24. September 2007 Paraartistisches Seit heute ist die documenta 12 vorbei: Zeit für Kritik. Man will ja nicht nur die Gegenwart der Kunst, man will auch sinnlichen Zugang zu ihr. Und dem stand auch bei dieser Ausstellung einiges im Wege. Zuallererst und am penetrantesten natürlich die anderen Ausstellungsbesucher. Diesmal lag es am Fotografieren. Das war nämlich erlaubt. Zwar nicht mit Blitzlicht, aber heute ist ja alles digital. Man steht also vor einem Bild, versucht, es zu ergründen, dann kommt jemand, klick! und geht weiter. Oder man kommt zu einem Bild, da steht jemand mit einer Kamera, und man traut sich nicht, richtig hinzugehen, ehe der mit seinem Foto fertig ist. Was machen diese Leute? Sehen die sich die documenta zuhause an? Sind die zu geizig, sich den Katalog zu kaufen, und können nicht ausrechnen, was ihre eigenen Fotos tatsächlich kosten (Batterien, Netzstrom, CD usw.)? Die Abbildungen im Katalog sind natürlich auch besser gelungen. Immer sehr schwierig bei Ausstellungen ist auch die Beleuchtung. Ich musste schmunzeln, als ich bei einer Führung hörte, in den Skulpturen John McCrackens könne man sich spiegeln. Das ist doch keine Kunst. Also, Kunst ist es sicher schon, aber es ist keine Kunst, sich darin zu spiegeln. Ich kann mich in allen möglichen Kunstwerken spiegeln, ob ich will oder nicht, vor allem in Ölbildern. Denn in den Museen schaffen sie es immer wieder, die Werke direkt anzuleuchten, so dass man sich hin- und herwenden muss, um nacheinander alle Teile eines Bildes ohne Spiegelungen zu erfassen. Etwas Besonderes war auf der documenta der Teppichboden. In einem der Gebäude gab es derart harte Auslegeware, dass jeder Schritt raschelte. Installationen mit Ton waren da natürlich schlecht zu hören. Und ich staunte, wie viele Leute tatsächlich schlurfen.
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