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25. September 2007 Mein Liebling der documenta 12 Auf der documenta 11 gab es einen Raum, in dem auf drei Leinwänden der Ego-Shooter Quake 3 lief, worin immer wieder ein Bebrillter mit Videokamera auftauchte. Feng Meng Bo hatte sich selbst als Bot in das Spiel eingebaut - das war das ganze Kunstwerk. Ähnliches taten damals tausende von Quake-3-Spielern in der ganzen Welt, aber Feng war der einzige, der es ausstellte. Des Künstlers Erklärung: "Quake 3 ist ein tolles Spiel." Diesmal hatte Hito Steyerl den Vogel abgeschossen. Ich habe vergessen, wie das Werk betitelt war, denn es steht, vielleicht absichtsvoll, nicht im Katalog. Nebeneinander hingen drei flache Computerbildschirme und zeigten nichts weiter als gleichmäßig rote Farbe. Die aber war nicht aufgemalt oder als Bildschirmhintergrund eingestellt, sondern kam von einer unablässig laufenden DVD, wie das Informationsschild erklärte. Was für ein Aufwand! Ich weiß nicht, wieviele Leute davor standen, "was soll das denn!" murmelten und kopfschüttelnd weitergingen, anstatt sich diese Frage wirklich zu stellen. Nicht dass ich damit besonders weit komme. Aber natürlich geht es in der Kunst auch darum, die immer gleiche Verständnislosigkeit mit immer neuen Mitteln hervorzurufen. Und dafür ist jederzeit Platz in meinem Herzen. Etwas merkwürdig finde ich allerdings, dass in den Führungen extra auf die Marke der Bildschirme hingewiesen wurde. Sie sei Bestandteil des Kunstwerks. Ich kann mir vorstellen, wie das kommt, denn diese Geräte muss ja jemand bezahlt haben - oder gespendet.
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